Historie

Die Geschichte der Möllner Schützengilde reicht bis weit in das Mittelalter zurück. War die Gilde in früheren Zeiten ein Zusammenschluß Möllner Bürger zur Abwehr von äußeren und inneren Gefahren, so erweiterten sich die Aufgaben hin auch zu humanitären (Schutz-) Zwecken und kommunaler Aufgaben (Regelung des Weide- und Jagdrechtes, der Holznutzung und etlicher Pachtangelegenheiten sowie vor allem der Wachdienst und Schutz der Stadtbefestigung und der Stadttore). Sie umfasste alle Möllner Vollbürger, ganz gleich, welchem Beruf diese nachgingen.

Die dafür erforderlichen Waffen, zunächst Armbrüste, später dann Flinten und Büchsen, hatten die Gildebrüder selbst zu stellen. Einmal im Jahr wurden von der Gilde Waffenzustand und Schießleistungen überprüft. Dabei musste ein hölzerner Vogel von der Stange heruntergeschossen werden, das Goye- oder Vogelschießen. Mit Ausmarsch und Einholen des besten Schützen, Vergnügen und Tanz für die ganze Bevölkerung entwickelte sich daraus das Schützenfest, wie wir es in großen Teilen noch heute kennen.

Die Gilde stellte bei Besuchen der Landesherren und anderer Fürstlichkeiten das Ehrengeleit, das auch nach der Begeisterung während der Befreiungskriege durch eine Art Uniformierung (Schwarzer Anzug und hoher Hut) ihren Ausdruck fand. Dies setzte sich fort in der Gründung des Jägerkorps innerhalb der Gilde im Jahre 1861, deren Mitglieder u. a. einen dunkelgrünen Rock und den Jägerhut mit einem Hahnenschweif trugen.

Wohl verlor die Gilde mit der Verkoppelung 1854 ihre umfassenden Verpflichtungen für das Gemeinwohl der Stadt und damit auch viele erworbenen Rechte; als Hort von Bürgersinn, Kameradschaft und Tradition lebt sie aber fort. Viele Utensilien, wie Königsketten, Zinnkrüge und alte Fahnen erinnern an die jahrhundertalte Geschichte der Gilde.

Im gildeeigenen Schießhaus, im Jahre 1756 vom Windmüller erworben, finden die Versammlungen statt. Dort hat auch das 1979 gegründete Jungschützenkorps seine Heimstatt und auch die Zeugnisse der nunmehr 45jährigen Freundschaft mit der Bürgergarde Mauterndorf (Österreich) finden hier ihren gebührenden Platz.

Die Satzung in der bisher gültigen Fassung wurde 2013 von der Mitgliederversammlung beschlossen. Es hat sich nun herausgestellt, dass aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und gesetzlichen Erfordernissen einzelne Passagen nicht mehr zeitgemäß und z. T. nicht sehr praktikabel sind. Zu guter Letzt wurde bei den Vorbereitungen des 600jährigen Jubiläums der Gilde im Jahre 2007 festgestellt, dass die Vorläufervereinigung bereits im Jahre 1387 urkundlich erwähnt wurde.

Die Vereinigung führt den Namen Möllner Schützengilde von 1387 e. V. und ist

unter der Nummer 0133 in das Vereinsregister eingetragen

Der Sitz der Gilde ist Mölln, Kreis Herzogtum Lauenburg.